Entwicklungsprozess Ländlicher Raum – ELR

Der Entwicklungsprozess Ländlicher Raum (ELR) ist ein Instrument um gemeinsam den ländlichen Raum zu fördern. Es ist darauf ausgelegt, die verschiedenen Interessen im Raum zu berücksichtigen und die Entwicklungsziele darauf abzustimmen. Hier liegt auch eine Stärke des Instruments: Da dieses Instrument die unterschiedlichen Interessen bereits bei der Erarbeitung der zu erreichenden Ziele berücksichtigt, weist der Entwicklungsprozess eine hohe Akzeptanz auf.

Der Entwicklungsprozess Ländlicher Raum ist aus der Weiterentwicklung der Landwirtschaftlichen Planung (LP) hervorgegangen.
Der Name bringt die wesentlichen Neuerungen und Weiterentwicklungen des Instrumentes zum Ausdruck: Im Vordergrund steht ein integraler Prozess, der durch die beteiligten Akteurinnen und Akteure getragen wird. Der Begriff «Prozess» – abgeleitet vom lateinischen «vorwärtsgehen» – verdeutlicht den Charakter des sich über einen Zeitraum erstreckenden Entstehungsvorgangs. Der Begriff «Entwicklung» betont die positive Erweiterung und schrittweise Entfaltung verschiedener (auch neuer) Aspekte und Themen in den jeweiligen Projektgebieten.
Durch den Fokus auf den ländlichen Raum wird einerseits der typische räumliche Anwendungsbereich verdeutlicht. Anderseits werden damit nun die sektorübergreifenden Funktionen dieses Raumes in den Vordergrund gestellt und damit seine integrierende Rolle als Lebens-, Wirtschafts-, Erholungs- und Identifikationsraum betont.

Der Bericht zur Weiterentwicklung der Landwirtschaftlichen Planung zum Entwicklungsprozess ländlicher Raum (ELR) ist hier online verfügbar.

Einführung

Für die Umsetzungen von Planungen ist die Akzeptanz und Kooperation von Akteuren eine zentrale Voraussetzung. Der Entwicklungsprozess Ländlicher Raum (ELR) schafft die Grundlagen dafür. Anpasst an die Fragestellungen eines konkreten Raumes erarbeitet ein ELR Massnahmen. Diese basieren auf einer Analyse, einer Visionierung und Operationalisierung von Zielen und Strategien für den Raum. D.h. die Massnahmen sind breit abgestützt und fachlich fundiert.

Motivation

Viele Probleme bei der Umsetzung von Planungen resultieren aus der Tatsache, dass eine Planungsaufgabe von den beteiligten Akteuren auf unterschiedliche Weise wahrgenommen und bewertet wird. Im Planungsprozess stossen verschiedene Meinungen, Werte und Interessen aufeinander; es wird darum gerungen, wer welchen Nutzen erzielen kann und wer welche Lasten zu tragen hat. Um den Planungsprozess erfolgreich zu gestalten und zu einer grossen Akzeptanz und anschliessenden Umsetzung zu führen, ist es von entscheidender Bedeutung, wie die verschiedenen Positionen sichtbar werden und zueinander in Bezug gesetzt werden. Der Planungsprozess steht somit auf zwei Säulen: die Auseinandersetzung mit Sach- und Fachfragen und die Beteiligung der Akteure durch einen angemessenen Kommunikationsprozess.

Der Entwicklungsprozess Ländlicher Raum

Der Entwicklungsprozess Ländlicher Raum wurde aufbauend auf der Landwirtschaftlichen Planung (LP) entwickelt. Dies ist ein Planungsverfahren, das die vielfältigen Funktionen des ländlichen Raumes berücksichtigt. Um die Akzeptanz von Planungen zu erhöhen, galt es, ihre Auswirkungen in einem partizipativen Prozess aufzuzeigen und Entwicklungsziele zusammen mit den Beteiligten zu erarbeiten. Wesentliche Ziele bei der Weiterentwicklung dieses Instrumentes waren die Öffnung des Prozesses für verschiedene Akteure des Raumes, die Integration von Visionen der Beteiligten in den Prozess und das Monitoring der zu entwickelnden Regionen und des Prozesses. Zudem wurde eine einfach anwendbare, digitale Plattform mit verschiedenen Werkzeugen entwickelt um die Planung in ländlichen Räumen stärken.

Das Projekt

Das Projekt zur Weiterentwicklung der Landwirtschaftlichen Planung wurde von der Gruppe PLUS an der ETH Zürich durchgeführt und durch eine Begleitgruppe unterstützt. Diese bestand aus Vertreterinnen und Vertretern der Bundesämter, der Kantone, von Fachgruppen und Berufsverbänden

Das Forschungsprojekt wurde finanziert und begleitet durch:

Onlineplattform

Als zentrale Informationsstelle ist die Prozessplattform des ELR dazu konzipiert, diesen von Anfang bis zum Abschluss und allenfalls darüber hinaus zu begleiten. Die Plattform fasst alle für den Prozess verfügbaren Informationen zusammen und lässt die Teilnehmenden interagieren.

Kontakt

ETH Zürich
Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung
PLUS
Stefano-Franscini-Platz 5
CH-8093 Zürich

Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey | Dr. Enrico Celio | Orencio Robaina | Ralph Sonderegger | Sven-Erik Rabe (rabes@ethz.ch)